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Um im einzelnen keine Diskussion über das Gebiet der Straßengeschichte
zu entfachen, wird erklärt, dass es sich um Straßen in Meerbeck und dem
Hochstraßer Teil der Kolonie handelt. Die Angaben und Quellen sind dem
Buch " Mörser Straßen " von Peter Hostermann entnommen. In der Geschichte
von Meerbeck gibt es zwei umfangreiche Straßenumbenennungen. Mit dem Bau
der Meerbecker Kolonie wurden von den 1904 angelegten Straßen zunächst
25 nach dem Alphabet benannt. Eine Umbenennung dieser Straßen erfolgte
1934. Dabei wurden bei den von Nord nach Süd verlaufenden Straßen mehrheitlich
Flussnamen verwendet.
Die kommunale Neuordnung vom 1.1.1975 brachte für das gesamte Moerser
Stadtgebiet die umfangreichste Straßenumbenennung in ihrer Geschichte
mit sich. Allein in Meerbeck mussten mehr als zehn Straßen umbenannt werden.
Vielfach hat sich der Straßenname im Laufe der Geschichte mehrfach gewandelt
(z. B. durch die erwähnte kommunale Neugliederung im Jahr 1975). Grundsätzlich
bleiben die Erklärungen zur Bedeutung des Straßennamens in dieser Arbeit
auf den heutigen Straßennamen beschränkt. Hier gilt, wer mehr wissen möchte,
kann sich im Stadtarchiv der Stadt Moers informieren.
Zu allen Zeiten in diesem Jahrhundert hat es Beschlüsse zu Straßennamen
gegeben, die die Erinnerung an die Deutsche Geschichte entsprechend dem
jeweiligen Zeitgeist wachhalten sollten. So dachte man beispielsweise
in vielen Fällen an Orte, Landstriche und Flüsse, die de fakto nach dem
Zweiten Weltkrieg nicht mehr zur Bundesrepublik Deutschland gehörten.
Inzwischen hat die Geschichte durch die Wiedervereinigung diesen Grundgedanken
teilweise wieder eingeholt (z. B. Zwickauer Strasse). Ich hoffe dass die
Bedeutung der Straßennamen ein Stück weit Interesse findet und ein wichtiger
Baustein zur hundertjährigen Geschichte der Kolonie ist.
Alsenstraße
Die Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Meerbecker " Rheinpreußen
" Kolonie 1904 angelegt. Sie befindet sich erstmalig im Moerser Stadtplan
1908 als J-Straße. 1934 sind hier die Straßen, die nur mit Buchstaben
bis dahin belegt waren, umbenannt worden - hier in Alsenstraße.
Alsen - In Erinnerung an den Krieg 1864, den Preußen und Österreich
gegen Dänemark führten und indem sie den Alsensund und die Insel Alsen,
dänische Insel, 315 Quadratkilometer, rund 35.000 Einwohner; vom Festland
(Jütland) getrennt durch den Alsensund.
Alt- Hasselt- Straße
Die Alt- Hasselt- Straße findet sich schon in der Karte Repelen-Baerl
1913 in diesem Bereich, ist allerdings nicht mit der heutigen Straße identisch,
die auf dem heutigen Gelände der Chemischen Werke lag, durch den Bau der
Treibstoffwerke verschwunden ist. Dennoch lebt der Straßenname 1958 wieder
auf.
Schon in der Karte von Gerhard Mercator 1606 findet sich die Ortsbezeichnung
Alt- Hasselt.
Am Gerdtbach
Diese Straße ist bereits namenlos in der Katasterurkarte von 1831 zu finden.
Mit der allgemeinen Straßenennung in Baerl 1905 hielt diese Straße die
Bezeichnung Johannesstraße. Nach der kommunalen Neuordnung wurde
dieser Straßenname 1977 in Am Gerdtbach umbenannt.
Die Straße Am Gerdtbach trägt ihren Namen folgerichtig zur unmittelbaren
Nachbarschaft des dort vorbeifließenden Gerdtbaches, der wiederum auf
die Nachhall gelegene Ortschaft Gerdt deutet, die bis 1975 (kommunale
Neuordnung) zum Rheinkamper Gemeindegebiet gehörte
Am Krähenacker
Der Straßenname Am Krähenacker wurde im Zusammenhang mit der dortigen
Neubebauung 1996 vergeben.
Der Straßenname Am Krähenacker stellt eine verwaltungseigene Neuschöpfung
eines Straßennamens dar, der seinen Bezug in der Straßennachbarschaft-
nach Vogelnamen benannt- und der angrenzenden Ackerlandschaft findet.
Am Wolfsberg
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden In diesem Bereich schnell neue Unterkünfte
in Form von Nissenhütten gebaut, die mit dem Anlegen der Straße Am
Wolfsberg 1947 einhergingen.
Der Straßenname Am Wolfsberg findet sich bereits als Flurname in
der Katasterurkarte von 1831. Die Erklärung hierzu lautet, dass es in
grauer Vorzeit zwar nicht besonders viele Wölfe gegeben haben soll,
sondern eher, dass in der Vergangenheit hier wohl einmal ein Wolf
erlegt wurde.
An der Beeke
Mit der allgemeinen Benennung der Straßen in Baerl 1905 wurde der Name
Louisenstraße vergeben. Im Kartenbestand ist diese Straße erstmalig
1913 als solche zu finden, später im Plan von 1934 als Luisenstraße
In den 50er Jahren muss sie als ehemaliger Teilabschnitt der auch
heute noch existierenden Luisenstraße für kurze Zeit Alt-Meerbeck
geheißen haben, da sie mit Ratsbeschluss 1957 von Alt-Meerbeck
in An der Beeke umbenannt wurde.
An der Halde
Erst 1957 hat man der Eigenständigkeit dieser Straße durch separate Straßenbenennung
in An der Halde Rechnung getragen.
Da die umliegenden Straßen Begriffe aus dem bergmännischen Berufsleben
führten, hat man hier die Kombination zwischen Bergbau und örtlichen Gegebenheiten
mit dem Namen An der Halde gewählt, da in der Nähe dieser Straße
eine Kohlenhalde war.
Annabergstraße
Die Straße findet sich erstmalig im Moerser Stadtplan von 1908 als M-Straße.
Sie wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen 1904 angelegt und erfuhr bis 1913 eine Erweiterung in östliche
Richtung. 1934 benannte man alle dortigen Straßen um, die nur mit Buchstaben
bis dahin belegt waren-hier in Annabergstraße.
Annaberg- Basaltkuppe (385 m) bei Leschnitz, Oberschlesien; 1921
während der Abstimmungsstreitigkeiten in Oberschlesien von Deutschen und
Polen umkämpft.
Auf dem Hügel
Die Straße Auf dem Hügel findet sich erstmalig im Plan Rheinkamp
um 1958. Sie dürfte entsprechend der angrenzenden Wohnbebauung Anfang
der 50er Jahre entstanden sein.
Mit dem Straßennamen Auf dem Hügel wollte man wohl auch hier entsprechend
dem dortigen Straßenumfeld den lokalen Bezug herstellen, wenngleich der
korrekte Florname dieses Bereiches " Am Wolfsberg " schon vergeben war.
Somit hat man wohl diesen Straßennamen kreiert.
Barbarastraße
Die Straße ist um 1909 entstanden und findet sich erstmalig im Plan Repelen-
Baerl 1913 als Kronprinzenstraße. 1947 wurde sie in Am Sportplatz
umbenannt. Nach der kommunalen Neuordnung fand erneut eine Umbenennung
1977 in Barbarastraße statt.
Diese Namenswahl ist die folgerichtige Bezeichnung nach der angrenzenden
Barbara-Schule, wobei in Meerbeck der Name Barbara (auch
katholische Kirchengemeinde Sankt Barbara), seinen besonderen Bezug
hat.
Barbara- Herkunft: weiblich, aus dem griechischen übernommener
Vorname, eigentlich " Die Fremde", Heilige Barbara ist die Patronin der
Bergleute.
Beuthener Straße
Diese Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen 1904 angelegt. Sie findet sich erstmalig im Moerser Stadtplan
1908 als K- Straße. 1934 sind alle dortigen Straßen, die nur mit
Buchstaben bis dahin belegt waren, umbenannt worden- hier in Beuthener
Straße.
Beuthen (polnisch Bytom), Stadt im oberschlesischen Industriegebiet,
Bergbauzentrum, 1254 Stadtrecht, 1742 preußisch, seit 1945 polnisch.
Bismarckstraße
Schon in der Katasterurkarte von 1831 findet sich diese Straße namenlos.
Mit der allgemeinen Straßenbenennung in Baerl 1905 erhielt die Bismarckstraße
ihren Namen.
Namenspatron der Straße ist Fürst Otto von Bismarck (- Schönhausen),
der Gründer und erste Kanzler des Deutschen Reiches von 1871, geboren
01.04.1815, gestorben 30.07.1898, 1895 Ehrenbürger der Stadt Moers.
Seit 1862 war Bismarck bereits preußischer Ministerpräsident. In
seiner Amtszeit fallen die schließlich zur Einigung des Reiches im kleindeutschen
Sinne (bei Ausschluss Österreichs) führenden Kriege von 1864 (gegen Dänemark),
1866 (gegen Österreich) und 1870/71 (gegen Frankreich).
Blücherstraße
Die Katasterurkarte von 1831 zeigt diese Straße schon namentlich als
Heideweg (weil sie durch die Galgenbergsheide führte). Im Rahmen
der allgemeinen Straßenbenennungen in Hochstraß erhielt die Blücherstraße
1905 ihren Namen.
Der Straßenname bezieht sich auf einen Feldherrn in der Zeit der preußisch-deutschen
Geschichte. Gebhardt Lebrecht Blücher, Fürst von Walstadt, geboren
16.12.1742, gestorben 12.9.1819, war preußischer General, später Feldmarschall.
Er war schon unter Friedrich dem Großen im preußischen Militärdienst.
Vor allem in den Feldzüge gegen Napoleon I. tat er sich hervor. Die mit
den Preußen verbündeten Russen gaben in den Namen " Marschall vorwärts
". Mit dem Herzog von Wellington siegte er über Napoleon bei Waterloo
(Brabant).
Breslauer Straße
Diese Straße wurde im Zusammenhang mit der Neubebauung angelegt und 1951
als Breslauer Straße benannt.
Breslau (Wroclaw) Hauptstadt der früheren Provinz Niederschlesien
und des Regierungsbezirks, war geistiger und wirtschaftlicher Mittelpunkt
Schlesiens, im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, seit 1945 polnisch.
Dieselstraße
Im Zusammenhang mit der Neubebauung beschloss der Rat 1954 die Bachstraße.
Nach der kommunale Neuordnung fand 1977 die Umbenennung in Dieselstraße
statt.
Diesel, Rudolf, Maschinen Ing., geboren 18.3.1858 in Paris, gestorben
29.9.1913 (ertrunken); Erfinder des Dieselmotors, dessen Grundlagen er
1893 bekannt gab und den er zusammen mit der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg
und Friedrich Krupp verwirklichte.
Dohlenstraße
Mit der Neubebauung beschloss der Rat 1997 die Dohlenstraße.
Dohle (coloeus monedula) Rabenvogel, fast immer Höhlenbrüter.
Donaustraße
Die Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen 1904 angelegt und lediglich mit D-Straße bezeichnet,
wie die meisten Straßen in Meerbeck zunächst nur mit Buchstaben belegt
waren. 1934 sind alle Straßen umbenannt worden. Für die ihn in der
Meerbecker Kolonie von Nord nach Süd verlaufenden Straßen hat man
mehrheitlich Flussnamen verwendet -hier Donaustraße.
Donau, Strom in Mitteleuropa, Zweiten größte Europas, 2.850
km lang, entspringt im badischen Schwarzwald (Quellflüsse: Brigach,
Breg), mündet mit mächtigem Delta ins Schwarze Meer. |
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Donaustraße, 1955 wurde die
Fahrbahn
befestigt
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Eisenstraße
Dieser Bereich der Bergarbeiterkolonie Rheinpreußen ist in der Zeit
zwischen 1909 und 1913 entstanden, wie sich aus dem vorliegenden Kartenmaterial
ableiten lässt. Im Gegensatz zu den meisten Straßen in der Kolonie, die
anfänglich nur durch Buchstaben unterschieden wurden, belegte man diese
Straße direkt mit dem Straßennamen Eisenstraße.
Eisen: Lösungsgezähe (Werkzeug) des Bergmannes, dass sich im Wappen
des Bergbaues wiederfindet.
Elbestraße
Mit der allgemeinen Straßenbenennung in Baerl wurde 1905 auch die X-Straße
beschlossen.1934 belegte man die Meerbecker Straßen mit regulären Straßennamen,
wobei die von Nord nach Süd verlaufenden Straßen überwiegend nach Flussnamen
benannt wurden, hier die Elbestraße.
Elbe, Strom in Mitteleuropa,1.165 km lang, mündet in die Nordsee,
767 km innerhalb Deutschlands, entspringt zwischen den beiden Kämmen des
Riesengebirges.
Elsterstraße
Mit der allgemeinen Straßenbenennung der Baeler Straßen 1905 benannte
der Rat die Scharnhorststrasse, die auch im Kartenbestand erstmalig um
1906 nachgewiesen werden kann.1947 fand die um Benennung in Elsterstraße
statt.
Der ursprüngliche Straßenname Scharnhorststraße basierte
auf den preußischen General Gerhard David von Scharnhorst, Chef
des Generalstabes 1807-1812, der den Aufbau des preußischen Heeres durchführte.
Der sowohl im Ersten Weltkrieg der erste große Kreuzer mit Namen Scharnhorst
wie auch im Zweiten Weltkrieg ein Schlachtschiff mit Namen Scharnhorst
existierte, hat man im Rahmen der erforderlichen allgemeinen Umbenennung
von Straßen nach der NS-Zeit auch die Scharnhorststraße in
Elsterstraße umbenannt in Anlehnung an die in der östlichen
Nachbarschaft parallel verlaufenden Taubenstraße.
Elster, langgeschwänzte, gesellige, vielfach schöne Raubvögel.
Erftstraße
Im Zuge der Neubebauung beschloss der Rat 1983 die Erftstraße
und lehnte sich damit an die in Meerbeck überwiegend nach Flussnamen benannten
von Nord nach Süd verlaufenden Straßennamen an.
Erft, Fluss der südlich von Köln im Bereich Bliesheim in nördlich
der Richtung bis nach Neuss fließt, wo er in den Rhein mündet.
Eupener Platz
Dieser Platz, der im Zusammenhang mit der Bergarbeiterkolonie Rheinpreußen
ab 1904 entstanden ist, hatte offenkundig ursprünglich keinerlei Bezeichnung
oder Namen. So ist er in allen Stadtplänen von Moers und Repelen- Baerl
bis 1941 ohne Bezeichnung zu finden. Im Kartenbestand Rheinkamp findet
sich ab 1957 erstmalig die Straßenbezeichnung Neunkirchener Straße.
Nach der kommunale Neuordnung fand 1977 die Umbenennung in Eupener
Platz statt.
Eupen, Stadt in Belgien, Provinz Lüttich, 1815 bis 1920 preußisch
beziehungsweise deutsch.
Eupener Straße
Diese Straße, die im Zusammenhang mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen 1904 angelegt wurde, hatte zunächst nur die Bezeichnung als
N-Straße. 1934 fand die Umbenennung aller in Meerbeck mit Buchstaben
belegten Straßen statt -hier in Eupener Straße. Eupen, Stadt
in Belgien, Provinz Lüttich, 1815 bis 1920 preußisch beziehungsweise deutsch.
Forststraße
Bereits in der Katasterurkarte von 1831 findet sich diese Straße als Dollstraße.
Mit der allgemeinen Straßenbenennung in Baerl 1905 wurde die Forststraße
als solche benannt. Sie führte seinerzeit unmittelbar nach Baerl, wurde
später durch die Halde an der Römerstraße abgeschnitten beziehungsweise
verkürzt.
Die Namensgebung lässt sich recht einfach anhand des Kartenbestandes von
1913 erklären, da diese Straße ursprünglich durch das Forstgebiet
" Baerler Busch " führte.
Franz -Saumer- Weg
Durch Neubebauung wurde 1997 der
Franz -Saumer-Weg angelegt.
Franz Saumer, geboren 30. September 1899, hingerichtet 4. Februar
1944 in Halle, Meerbecker Bergarbeiter, wurde als Zeuge Jehovas wegen
Kriegsdienstverweigerung vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt.
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Fuldastraße
Die Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen 1904 angelegt und lediglich mit F-Straße bezeichnet,
wie die meisten Straßen in Meerbeck zunächst nur mit Buchstaben belegt
waren. 1934 sind alle diese Straßen dort umbenannt worden. Für die in
der Meerbecker Kolonie von Nord nach Süd verlaufenden Straßen hat man
mehrheitlich Flussnamen gewählt -hier Fuldastraße.
Fulda, Fluss in Hessen, 154 km lang, 105km schiffbar, entspringt
in der Rhön, vereinigt sich bei Hannoversch-Münden mit der Werra zur Weser.
Galgenbergsheide
In der Katasterurkarte von 1831 findet sich die Straße ohne Namen. Spätestens
mit der allgemeinen Straßenbenennung in Baerl 1905 erhielt sie den Namen
Kirchstraße. Durch Abtrennung der direkten Einmündung dieser Straße
in die Blücherstraße beschloss der Rat 1959 den separaten Straßennamen
Galgenbergsheide für diesen Abschnitt.
Galgenbergsheide erinnert an einer tatsächlich früher hier um 1612
vorhandene Richtstätte. So ist auch der Flurname " Auf der Galgenbergs
Heide "in der Katasterurkarte zu finden.
Germendonks Kamp
Bereits in der Katasterurkarte von 1831 ist diese Straße ohne Namensangabe
eingezeichnet, während sie in der Karte Repelen-Baerl 1913 namentlich
als östlicher Teilabschnitt der damaligen Kirchstraße enthalten
ist (der westliche Teil der " Kirchstraße " führte über die heutige Straße
" Galgenbergsheide " nach Meerbeck). 1954 beschließt der Rat die Umbenennung
in Germendonkstraße, da sich die Straßenführung im süd-westlichen
Teil dieser Straße erheblich geändert hat, wodurch sie als eigenständige
Straße zu behandeln war. Nach der kommunale Neuordnung fand mancher 77
die Umbenennung in Germendonks Kamp statt.
Der Flurname Germendonks Kamp findet sich bereits in der Katasterurkarte.
Glückaufstraße
Diese nördlichste Straße der Meerbecker Bergarbeiterkolonie Rheinpreußen
liegt in dem Teilabschnitt, der laut Kartenbestand zwischen 1909 und 1912
erbaut wurde. Zu Beginn bis 1934 hatten die meisten Straßen in Meerbeck
eine Buchstabenkennzeichnung-hier vermutlich der D-Straße zugeordnet.
Die Umbenennung dieser Straßen in herkömmliche Straßennamen wurde in Repelen-Baerl
(später Rheinkamp) 1934 vorgenommen -hier Glückaufstraße.
Da im Teilabschnitt der Bergarbeiterkolonie nördlich der Bismarckstraße
viele Straßennamen nach den Begriffen aus der Arbeitswelt des Bergmannes
benannt wurden, wählte man hier den Straßennamen nach dem groß "Glückauf
" des Bergmannes.
Glücksburger Straße
Diese Straße liegt in dem Teil der Bergarbeiterkolonie, der laut Kartenbestand
nach 1909 gebaut wurde. Der ursprüngliche Straßenname -wie bei den meisten
Straßen in der Bergarbeiterkolonie- war H-Straße. 1934 fand die
Umbenennung in Glücksburger Straße statt.
Glücksburg, Stadt-und Seebad an der Flensburger Förde in Schleswig-Holstein
mit Schloss Glücksburg, seit 1866 preußisch.
Grafschafter Straße
In den Katasterurkarten von 1831 findet sich diese Straße von "Meurs
nach Baerl ". Anfang des Jahrhunderts ist sie als Wilhelmstraße
entsprechend der Kaiserzeit benannt, bis sie in der NS-Zeit zur Hermann-Göring-Straße
umbenannt wird. Nach dieser Zeit fand die Umbenennung 1947 in Grafschafter
Straße statt.
Der Straßenname basiert logischerweise auf der alten Grafschaft
Moers, die im Zusammenhang mit den Grafen von Moers gebildet wurde. Auf
die Geschichte der Grafschaft Moers hier eingehen zu wollen, würde wohl
den Rahmen dieses Buches nicht entsprechen.
Gutenbergstraße
Die Gutenbergstraße beschloss der Rat 1968.
Gutenberg, Johann, geboren um 1399 in Mainz, gestorben 3. Februar
1468; gelernter Goldschmied und Stempelschneider; Druck des gutenbergschen
Meisterwerkes, der Bibel bis 1455.
Haldenstraße
Die Haldenstraße findet sich schon 1913 in diesem Bereich,
ist allerdings nicht mit dieser Straße identisch. Sie lag auf dem
heutigen Gelände der Chemischen Werke. Dennoch lebt dieser Straßenname
um 1958 wieder als Haldenstraße auf.
In diesem Bereich der Meerbecker Kolonie wurden die Straßen nach Begriffen
aus dem benachbarten Bergbau -hier der Kohlenhalde benannt.
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Luftbild: Haldenstraße, An der Halde und
Alt-Hasselt-Straße
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Hammerstraße
Dieser Teil der Bergarbeiterkolonie Rheinpreußen wurde zwischen 1910
und 1913 angelegt. Anders als bei den meisten anderen Meerbecker Straßen,
die nach Buchstaben in Anfang lediglich benannt waren, wurden hier direkt
Straßennamen in Anlehnung an den benachbarten Bergbau -hier die Hammerstraße-vergeben.
Hammer -gehört zum Schlaggezähe bis Bergmannes und findet sich
im Wappen des Bergbaus wieder.
Hirtenweg
Erstmalig in einem Plan von 1913 findet sich hier eine namenloser Weg,
der ab 1920 als Bergstraße bezeichnet ist und nur noch eine Stichstraße
(Sackgasse an der Römerstraße) bildet. Die nächste Weiterentwicklung dieser
Straße lässt sich erst 1950 nachweisen, als die Bergstraße ist
zur östlich gelegenen Luisenstraße (heute " An der Beeke ") durchführt.
In der Mitte der fünfziger Jahre fand die Umbenennung in Annastraße
statt, wie sie um 1957 im Plan Rheinkamp zu finden ist. Nach der kommunale
Neuordnung wurde 1977 die Annastraße in Hirtenweg umbenannt.
Nach Erzählungen aus der Meerbecker Bevölkerung sollen sich hier um die
Jahrhundertwende noch Hirten mit ihren Schafherden häufig getummelt
und ein ganz schmaler Pfad, der in etwa dem heutigen Straßenverlauf entspricht,
soll sich hier gebildet haben.
Im Rehwinkel
Der Rat beschloss 1985 den Straßennamen Im Rehwinkel.
Analog der Abhandlung über Rheinkamper Flurnamen darf gefolgert werden,
dass es sich bei diesem Flurnamen um eine Stelle handelte. An der sich
viele Rehe sammelten (Nähe zum Baerler Busch).
Jahnstraße
Die Jahnstraße in Meerbeck wurde im Zusammenhang mit dem Bau
der Meerbecker Bergarbeiterkolonie Rheinpreußen zwischen 1909 und 1912
angelegt. Anders als bei den meisten Meerbecker Straßen in diesem Bereich,
die zunächst nur Buchstaben trugen, war sie direkt mit ihren heutigen
Straßennamen Jahnstraße gelegt, wie ihn die Karte von 1913 ausweist.
Jan, Friedrich Ludwig (Turnvater Jan), geboren 11. August 1778
in Prignitz, gestorben 15. Oktober 1852; begründete 1811 den Turnunterricht
auf dem Turnplatz in der Hasenheide in Berlin, erfand Reck und Barren,
1848 Mitglied der Nationalversammlung.
Kirchenallee
In der Katasterurkarte von 1831 lässt sich diese Straße schon in weitestgehender
Übereinstimmung mit der heutigen Straßenführung ohne Namensnennung erkennen.
Spätestens mit der allgemeinen Straßeumbenennung in Hochstraß 1905 erhielt
die Kirchenallee ihren Namen.
Wenngleich heute nicht ein einziger Kirschbaum mehr an der Straße zu finden
ist, so erklärt der Straßenname dennoch, dass um 1905 Kirschbäume
diese Straße säumten und ihr einen Alleecharakter verliehen. Immerhin
heißes in einem Verwaltungsbericht von 1891 als Anmerkung zum Wegebau,
das zu dieser Zeit wiederholt die Bepflanzung mit Obstbäumen angeregt
wurde. Später sind diese im Verhältnis zu anderen Bäumen nicht sehr langlebigen
Kirschbäume wohl durch langlebigere Rubinien, wie sie heute noch an der
Straße zu finden sind (ca. 70 Jahre alt), ersetzt worden.
Klever Platz
Der Platz wurde mit der Meerbecker Bergarbeiterkolonie Rheinpreußen
ab 1904 angelegt. Die Straßenbezeichnung lautete zunächst nur Platz,
wie dem anderes Buch von 1907 entnommen werden kann. Ab 1939 erhielt er
in der Zeit des Nationalsozialismus die Bezeichnung Platz der SA,
um danach 1945 in Klever Platz umbenannt zu werden.
Kleve, Kreisstadt in Nordrhein-Westfalen, in der Niederrheinebene
(nördlich dem heutigen Kreis Wesel) am Spoykanal, unweit der holländischen
Grenze. Durch den Grafen von Kleve, die ihr Herrschaftsgebiet nach der
schon vor 1000 nachweisbaren Burg genannt hatten, wurde der Ort 1242 zur
Stadt erhoben.
Knappenstraße
In diesem Teil der Bergarbeiterkolonie Rheinpreußen, der um 1910/11
erbaut wurde, hat man die Straße gleich mit Knappenstraße genannt
(im Gegensatz zu den meisten anderen Straßen in der Kolonie, die anfänglich
lediglich nach Buchstaben benannt wurden).
Diese Straßennamen orientieren sich folgerichtig an Begriffen aus dem
Bergbau -hier Knappen
(= Bergmann).
Königsberger Straße
Diese Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen ab 1904 angelegt und mit A-Straße bezeichnet. Während
der NS-Zeit ab 1934 erhielt sie den Namen Norkusstraße, um ab 1945
in Königsberger Straße umbenannt zu werden.
Königsberg in Preußen, ehemalige Hauptstadt der Provinz Ostpreußen
unweit des Frischen Haffs in der Niederung des Pregels, nach Ausgang des
Zweiten Weltkrieges als Kaliningrad sowjetisch.
Kronenstraße
In Kartenbestand lässt sich um 1908/09 die Straße erstmals namenlos und
nur als andeutungsweise Abzweigung von der damals schon vorhandenen Trajanstraße
nachweisen. Sie querte damals genau die Gemeindegrenze zwischen Baerl
(später getretenen-Baerl) und Moers. Das erste Gebäude an der Kronenstraße
auf Moerser Stadtgebiet ist 1912 registriert (Hausnummer 20), während
die weiteren Gebäude erst 1952 gebaut wurden.
Ihren Namensursprung dürfte noch in der Kaiserzeit zu suchen sein, in
der Straßenbenennungen nach der Krone durchaus üblich waren.
Leissstraße
Diese Straße, wie im Zusammenhang mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen um 1911 als Eitelstraße angelegt wurde, ist erstmals
in Kartenbestand ab 1913 erfasst. 1947 beschloss der Rat die Umbenennung
in Leissstraße.
Leiss, Wenzel beziehungsweise Wenzeslaus, geboren am 29. Juli
1919, damals wohnhaft in Meerbeck an der Ruhrstraße, sollen angeblich
an der Ostfront in Stalingrad zum Feind übergelaufen sein. Danach
wurde die Familie Leiss verhaftet und von den Nationalsozialisten
am 8. und 9. Februar 1943 in Sachsenhausen ermordet. |
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Marianne Leiss
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Lindenstraße
Diese Straße, die im Zusammenhang mit der Meerbecker Kolonie Rheinpreußen
um 1911 angelegt wurde, findet sich in der Karte Repelen - Baerl von 1913
als Preußenstraße. Bei diesem Teilabschnitt handelte es sich ausschließlich
um den Teil der Straße, die auf dem Gemeindegebiet von Repelen-Baerl lag
(Teilstück von der heutigen Zwickauer Straße bis zur Bismarckstraße).
Der südliche Teil (damals auf Moerser Stadtgebiet liegend) war bis 1932
T-Straße-wie die meisten Meerbecker Straßen, ebenfalls nur nach
Buchstaben anfänglich benannt-. 1932 einigten sich beide Gemeinden (Repelen-Baerl
und Moers) auf die gemeinsame Benennungen Lindenstraße.
Der Straßenname Lindenstraße entspricht auch heute noch der Örtlichkeit,
da Lindenbäume diese Straße säumen.
Linde (Tilia), Lindengewächs, über 30 Arten in der nördlichen gemäßigten
Zone.
Lippestraße
Mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiterkolonie Rheinpreußen 1904 entstand
auch die C-Straße. Wie die meisten Straßen in der Kolonie waren
zunächst nur Buchstaben für die Straßen vergeben worden. 1934 fand die
Umbenennung in Lippestraße statt, wobei anzumerken bleibt,
dass die von Nord nach Süd in der Kolonie verlaufenden Straßen überwiegend
nach Flussnamen -hier die Lippe- vergeben worden.
Lippe, rechter Nebenfluss des Rheins, 255km lang, entspringt im
südlichen Teuteburger Wald und mündet bei Wesel in den Rhein.
Luisenstraße
Mit der allgemeinen Benennung der Straßen in Baerl 1905 wird hier der
Namen Louisenstraße vergeben. Erstmals 1913 findet sich diese Straße
in Kartenbestand. Darin ist zum einen die Louisenstraße als Stichstraße
von der damaligen Wilhelmstraße (heutige Bismarckstraße) zu finden und
in gedachter südlicher Fortführung von der damals querenden Kirchstraße
(heute Germendonkskamp) bis zur Blücherstraße. 1934 sind diese beiden
genannten Straßenabschnitte zu einer Straße zusammengewachsen und tragen
den Namen Luisenstraße. 1957 beschloss der Rat die Umbenennung
des südlichen Teilabschnittes dieser Straße in An der Beeke.
Luise -Herkunft: Deutsche Form von Louise; bekannten Namensträgerin:
Königin Luise von Preußen (1776 bis 1810).
Mainstraße
Diese Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen angelegt und erhielt 1905 mit der allgemeinen Straßenbenennung
in Baerl die Bezeichnung T-Straße, wie fast alle Straßen in Meerbeck
anfänglich nur mit Buchstaben erhielten. Erst 1934 belegte man die Meerbecker
Straßen mit regulären Straßennamen, wobei die von Nord nach Süd verlaufenden
Straßen überwiegend nach Fluss Namen benannt wurden, hier die Mainstraße.
Main, größter rechter Nebenfluss des Rheins, 520 km lang, entsteht
bei Kulmbach aus Weißem Main (aus dem Fichtelgebirge) und Rotem Main (aus
der Fränkischen Alb)
Malmedyer Straße
Die Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen 1904 angelegt und lediglich mit O-Straße (wie die
meisten Straßen in Meerbeck eben nur mit einem Buchstaben belegt) bezeichnet.
1934 fand die Umbenennung dieser Straßen mit regulären Straßennamen statt
-hier die Malmedyer Straße.
Malmedy erinnert an einen nach dem Ersten Weltkrieg an Belgien
abgegebenes Gebiet beziehungsweise Stadt in der Eifel, zur Provinz Lüttich
gehörend.
Marienburger Straße
Die Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen 1904 angelegt und lediglich mit L-Straße bezeichnet
(wie die meisten Straßen in Meerbeck zunächst nur mit Buchstaben belegt
waren). 1934 sind alle diese Straßen mit regulären Namen versehen worden
-hier die Marienburger Straße.
Marienburg, Stadt im ehemaligen Ostpreußen, an der Nogat, ab1276
Stadt, im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört, seit 1945 polnisch Malbork.
Mettlacher Straße
Die Straße, die im Zusammenhang mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen 1904 angelegt wurde, trug anfänglich nur die Bezeichnung
R-Straße, wie die meisten Meerbecker Straßen, die lediglich mit
Buchstaben anfänglich benannt wurden. 1934 belegte man auf diese Straße
mit regulären Straßennamen hier die Mettlacher Straße.
Mettlach, saarländische Gemeinde, die zweimal für kurze Zeit von
Deutschland getrennt war (nach dem Ersten Weltkrieg und nach dem Zweiten
Weltkrieg).
Moselstraße
Mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiterkolonie Rheinpreußen 1904 wurde
auch die E-Straße- wie die meisten Meerbecker Straßen nur mit Buchstaben
benannt -angelegt. 1934 erhielten diese Straßen regulären Straßennamen,
wobei die meisten von Nord nach Süd verlaufenden Straßen nach Flüssen
benannt wurden- hier die Moselstraße.
Mosel, linker Nebenfluss des Rheins, 540 km lang, entspringt in
den südlichen Vogesen, durch fließt Lothringen und in starken Windungen
das rheinische Schiefergebirge und mündet am deutschen Eck in Koblenz,
ab Trier schiffbar.
Neckarstraße
Diese Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Arbeiterkolonie
Rheinpreußen um 1910/11 angelegt und erhielt die Bezeichnung V-Straße,
wie fast alle Straßen in Meerbeck anfänglich nur Buchstaben erhielten.
Erst 1934 belegte man die Meerbecker Straßen mit regulären Straßennamen,
wobei die von Nord nach Süd verlaufenden Straßen überwiegend nach Fluss
Namen benannt worden hier die Neckarstraße.
Neckar, rechter Nebenfluss des Rheins von der Ostseite des
Schwarzwalds, bricht nach längerem nordwärts gerichteten Lauf zur
Oberrheinebene durch und mündet in Mannheim, 371 km lang, klimatisch
mild, viel Wein-und Obstbau.
Nikolai-Matynenko-Weg
Der Rat beschloss 1998 den Nikolai-Matynenko-Weg.
Nikolai Matynenko, 1927-1942, ukrainischer Zwangsarbeiter
in Moers ermordet, Ehrengrab auf dem Friedhof in Lohmannsheide.
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Nikolai Martinenko
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Oedenburger Straße
Diese Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen ab 1904 angelegt und erhielt wohl mit der allgemeinen Straßenbenennung
in Baerl 1905 die Bezeichnung U-Straße, wie fast alle Straßen in
Meerbeck anfänglich nur Buchstaben erhielten. Erst 1934 belegte man die
Meerbecker Straßen mit regulären Straßennamen, hier die Oedenburger
Straße.
Oedenburg (ungarisch Sopro) Hauptstadt des ungarischen Verwaltungsbezirks
S., südwestlich des Neusiedler Sees, 36.000 Einwohner, gilt als älteste
ungarischen Stadt.
Römerstraße
Schon zu Römerzeiten in asciburgium (von 12-9 v. Chr. errichtet und 69
n. Chr. niedergebrannt) führte eine Straße von Neuss nach Xanten, deren
Verlauf an "asciburgium" vorbei ungefähr dem Verlauf der heutigen Römerstraße
entspricht. So ist es nicht verwunderlich, dass diese Straße in den
Katasterurkunden von 1831 namentlich als Römerstraße geführt ist.
Ruhrstraße
Diese Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen 1904 als B-Straße angelegt, wie die meisten Meerbecker
Straßen eben zunächst nur Buchstaben als Straßenbezeichnung hatten. 1934
eben diese Straßen regulären Straßennamen, wobei die von Nord nach Süd
führenden Straßen nach Flussnamen überwiegend benannt wurden -hier die
Ruhrstraße.
Ruhr, rechter Nebenfluss des Rheins, vom Rothaargebirge kommend,
235 km lang, durchfließt in einem engen Tal das rheinische Schiefergebirge
und mündet in Duisburg-Ruhrort in den Rhein.
Saarbrücker Straße
Diese Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiter
Kolonie Rheinpreußen 1904 als Q-Straße angelegt, wie die meisten
Meerbecker Straßen anfänglich nur mit Buchstaben belegt waren. 1934 erhielten
diese Straßen regulären Straßennamen -hier die Saarbrücker Straße.
Saarbrücken, Hauptstadt des Saarlandes, an der Saar unweit der
französischen Grenze, Universität, Kunst-, Handels-, Landessportschule.
Schardeyshof
Der Rat beschloss 1954 die Straßenbenennung Schardeyshof.
Hendrik Schardey, seine Tochter Elschen und ein Dietrich Schardey
werden 1574 unter den Zehntleuten des Moerser Karmeliterklosters angeführt.
Die Familie besaß später den Schardeyshof in Meerbeck.
Schlägelstraße
Die Schlägelstraße, die im Zusammenhang mit diesen Teil der Kolonie
entstanden ist, wurde um 1911 erbaut, da sie erstmals in Kartenbestand
1913 namentlich nachzuweisen ist. Anders als bei den meisten übrigen Meerbecker
Straßen in der Kolonie, die im Anfang nur Buchstaben trugen, hat man hiervon
einem Beginn an den regulären Namen Schlägelstraße vergeben.
Schlägel ist das Schlaggezähe (Werkzeug ähnlich Fäustelhammer)
des Bergmannes, dass sich im Wappen des Bergbaues (zusammen mit dem Eisen)
wiederfindet.
Schöllingstraße
Mit der Neubebauung beschloss der Rat 1954 die Schöllingstraße.
Schölling, Johannes, geboren 1883, gestorben 29. August 1943
(durch Herzanfall nach einem Bombenangriff); Pastor der katholischen
Kirchengemeinde Sankt Barbara in Meerbeck vom 29. August 1929 bis
11. März 1943.
Scholtenstraße
Mit der Neubebauung beschloss der Rat 1954 die Scholtenstraße.
Scholten, nach Abschluss seiner Ausbildung im Moerser Lehrerseminar
(1891 bis 1894) trat er nach einer vierjährigen Tätigkeit in Baerl
ab 1898 als Lehrer an der damals noch einklassigen evangelischen
Meerbecker Schule an, ab 1909 Hauptlehrer und ab 1913 Rektor dieser
Schule bis 1936 (durch Pensionierung).
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Pastor Schölling
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Seilstraße
Diese Straße, die im Zusammenhang mit dem Bau der Meerbecker Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen angelegt wurde, dürfte im wesentlichen nach 1913 entstanden
sein, wie aus dem Kartenbestand zu entnehmen ist. So ist um 1913
nur eine geringe Bebauung an dieser Straße feststellbar. Die Straße
war zu der Zeit der Y-Straße (zusammen mit der heutigen Wetterstrasse)
zugeordnet. 1934 fand die Umbenennung in Seilstraße statt.
Dieser Teil der Kolonie erhielt in Anlehnung an den benachbarten
Bergbau Straßennamen aus dessen Arbeitswelt. - hier das Seil.
Siegstraße
Mit der Neubebauung der Bergarbeiterkolonie Rheinpreußen im Jahre
1904 wurde die Straße als S-Straße benannt, wie die meisten
Meerbecker Straßen lediglich mit Buchstaben belegt waren. Erst 1934
erhielten diese Straßen regulären Straßennamen, wobei die von Nord
nach Süd verlaufenden Straßen in der Kolonie überwiegend Flussnamen
erhielten -hier die Siegstraße.
Sieg, rechter Nebenfluss des Rheins, 130 km lang, nur unterhalb
von Siegburg schiffbar, vom südlichen Rothaargebirge, mündet bei
Bonn.
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Rektor Scholten
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Taubenstraße
Schon in der Katasterurkarte von 1831 ist diese Straße ohne namentliche
Benennung zu finden. Ab 1913 lässt sie sich in Kartenbestand als Taubenstraße
nachweisen.
Tauben (Columbinae), Unterordnung der Vögel, auf der ganzen Welt
in über 500 Arten verbreitet.
Warndtstraße
Diese Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen um 1905 angelegt und erhielt die Bezeichnung Z-Straße,
wie fast alle Straßen in Meerbeck anfänglich nur Buchstaben erhielten.
Erst 1934 belegte man diese Meerbecker Straßen mit regulären Straßennamen,
hier die Warndtstraße.
Warndt heißt das Waldgebiet an der Grenze des Saarlandes westlich
von Saarbrücken, das reich an Kohleschätzen ist.
Werdauer Straße
Die Straße dürfte er anhand der Recherchen in Kartenbestand um 1910 im
Zusammenhang mit diesem Teil der Kolonie Rheinpreußen entstanden sein.
Obwohl für die übrigen Meerbecker Straßen meist galt, dass sie wenigstens
mit Buchstaben bis ins Jahr 1934 bezeichnet waren, lässt sich hier im
Kartenbestand kein Straßennamen ausmachen. Mit der allgemeinen Umbenennung
der in Meerbeck nach Buchstaben benannten Straßen 1934 hat wohl diese
Straße auch ihren Namen Adlerstraße bekommen, wie ihn der Kartenbestand
1934 ausweist. Die Umbenennung in Werdauer Straße fand 1977
nach der kommunalen Neuordnung statt.
Werdau, Stadt in Sachsen, an der Pleiße, Bezirk Chemnitz.
Werrastraße
Schon in der Katasterurkarte von 1831 ist hier ein schmaler namenloser
Pfad eingezeichnet, der zumindest den Verlauf der späteren Straße vorgibt,
der aber um einiges länger war als diese. Die Straße selbst wurde mit
dem Bau der Kolonie Rheinpreußen nach 1909 als neue Straße angelegt und
erhielt die Bezeichnung G-Straße, wie fast alle Straßen in der
Kolonie anfänglich nur mit Buchstaben benannt waren. 1934 wurden diese
Straßen, so weit sie von Nord nach Süd in Meerbeck verliefen, mit Fluss
Namen genannt, hier Werrastraße.
Werra, Hauptquellefluss der Weser, 293 km lang, entspringt im südlichen
Thüringer Wald, fließt durch die Senke zwischen diesem und der Rhön und
durch das Hessische Bergland, vereint sich bei Hannoversch-Münden mit
der Fulda.
Weserstraße
Diese Straße wurde im Zusammenhang mit der Bergarbeiterkolonie Rheinpreußen
angelegt und erhielt 1905 die Bezeichnung W-Straße, wie fast alle
Straßen in Meerbeck anfänglich nur Buchstaben erhielten. Erst 1934 belegte
man diese Meerbecker Straßen mit regulären Straßennamen, wobei man die
von Nord nach Süd verlaufenden Straßen überwiegend mit Flussnamen belegte,
hier Weserstraße.
Weser, 480 km langen, entsteht bei Hannoversch-Münden aus Werra
und Fulda, durchfließt das Weserbergland, dreht durch die Porta Westfalica
ins Tiefland und mündet bei Wesermünde- Bremerhaven in die Nordsee.
Wetterstraße
Diese Straße wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Bergarbeiterkolonie
Rheinpreußen angelegt und erhielt 19 05 die Bezeichnung Y-Straße,
wie fast alle Straßen in Meerbeck anfänglich nur Buchstaben erhielten.
Erst 1934 belegte man diese Meerbecker Straßen mit regulären Straßennamen,
hier Wetterstrasse.
In Anlehnung an den benachbarten Bergbau richtet sich dieser Straßennamen
nach den Wettern, der Luft in den Bergwerken.
Zum Galgenberg
Obwohl sich diese Straße schon zumindest als Planstraße im Kartenbestand
ab 1913 verfolgen lässt, findet sich der Straßennamen dort erst ab 1957
als Steinstraße, die tatsächlich wohl Anfang der 50er Jahre angelegt
worden ist, wie die angrenzende Bebauung verrät. Nach der kommunalen Neuordnung
fand 1977 die Umbenennung in Zum Galgenberg statt.
Der Straßennamen erinnert an einer tatsächlich früher hier um 1612 vorhandene
Richtstätte, den Galgenberg, der sich auch hier in Form des Flurnamens
" auf der Galgenbergsheide " erhalten hat.
Zwickauer Straße
Diese Straße stellt ursprünglich einen Teilabschnitt der Kirchstraße
dar, die sich bis zur Katasterurkarte von 1831 zurückverfolgen lässt und
namentlich als Kirchstraße seit 1905 belegt ist. Mit dem Bau der
Meerbecker Bergarbeiterkolonie Rheinpreußen ab 1904 erhielt die heutige
Zwickauer Straße zunächst die Bezeichnung P-Straße, bevor
sie ab 1934 der Kirchstraße zugeordnet wurde. Durch die direkte
Straßen mäßige Abtrennung eines großen Teils der Kirchstraße und
dessen Umbenennung in " Galgenbergsheide " im Jahre 1959 verblieb nur
noch ein kleiner Teil von der Donaustraße bis zur Lindenstraße unter den
ursprünglichen Namen Kirchstraße. Diese wurde nach der kommunalen
Neuordnung 1977 in Zwickauer Straße umbenannt.
Zwickau, Kreisstadt im Bezirk Chemnitz, an der oberen Zwickauer
Mulde, seit Anfang des 12. Jahrhunderts bekannt.

Luftaufnahme Meerbeck

Herbstfest in Meerbeck
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Herbstfest in Meerbeck
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Herbstfest in Meerbeck
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Straßenfest
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Trinkhalle Bismarckstraße
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Friedhof an Allerheiligen
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Chemiewerk
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Trinkhalle Lindenstraße/Blücherstraße
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Silvester Rheinpreußen Schacht IV
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Fernsehturm
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Trinkhalle Donaustraße (früher Konsum)
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Bismarckstraße
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Eiswagen
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Bismarckstraße/Ecke Lindenstraße
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